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Heinz Cibulka

Syrien
Damascus-Aleppo
2003 - 2005

 

 


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zur vorigen seite Samstag, 2.10.

In der Früh spüre ich, dass ich die Klimaanlage im Bus nicht vertragen habe. Frühstück im neuen Hotel, ein netter älterer Kellner bedient uns herzlich, ein junger sympathischer darf mithelfen. Wir bekommen Kaffee, Weckerln, Butter, Marmelade und je einen Eckerlkäse. Das Personal ist auffällig freundlich. Magdalena freut sich schon auf das Einkaufen im Suq. Sie findet alles mögliche kleine Zeug für Geschenke, die wir ins Hotel bringen. Ich esse noch schnell einen Kebab von einem einfachen Stand weg. Das hätte ich vielleicht nicht tun sollen. Ich werde müde und es wird mir mehr und mehr schlecht, jetzt vom Magen her. Irgendetwas habe ich nicht vertragen. Auch Magdalena hat inzwischen Magenschmerzen. Ich fiebere, Magdalena kauft Medikamente, aber der Nachmittag und der Abend scheinen verloren. Magdalena wollte sich noch in ihrer neuen vollschwarzen Kleidung im Suq für ihre neue Arbeit von mir fotografieren lassen. Über Nacht geht das Fieber zurück, ich kann sogar frühstücken. Magdalena ist noch nicht ganz gesund. Trotzdem gehen wir in den Suq und finden dort einen netten Teppichverkäufer. Hier kann sich Magdalena in ihr neues schwarzes Kleid umziehen. Als schwarz Vermummte versucht sie sich zu bewegen, wagt sich aus dem Teppichgeschäft hinaus unter die Menge der Schauenden und Suchenden. Ich glaube, mehr nervös zu sein, als sie, fotografiere sie aber verschämt nach ihren Anordnungen. Da sie jetzt gleich aussieht, wie viele andere Frauen hier, verliere ich sie in der Menschenmenge zweimal aus den Augen. Ein Syrer, der uns offensichtlich schon einige Zeit beobachtet haben dürfte, zeigt mir, wo Magdalena eben ist. Ich bin ihm dankbar dafür, komme mir aber blöd vor. Magdalena scheint sich auch nicht so gut orientieren zu können. Am Ende haben wir aber genügend Fotos, die Magdalena verwenden kann. Der liebe Teppichverkäufer lässt Magdalena wieder die Kleider wechseln. Wir können zufrieden ins Hotel zurückkehren.

Diesmal müssen wir mit einem Taxi zum Flughafen fahren und haben auch keine Unterstützung durch unsere Botschaft bei der Zollabfertigung. Was das bedeutet, merken wir erst jetzt. Ein furchtbares Gedränge, ein Warten und Bangen auf die Passage durch den Zoll. Schmiergelder laufen über Kanäle, die wir nur teilweise erkennen. Es könnte uns egal sein, aber wir wissen nicht, wie lange das hier noch dauern wird, bzw. ob wir bei diesem Tempo unser Flugzeug nach Wien erreichen können. Wahrscheinlich ist es nur die etwas andere Art, wie hier gewisse Probleme gelöst werden, was uns so nervös macht.

Wir kommen aber letztlich gut in die Maschine und auch gut nach Hause.

Im Nachhinein genießen wir immer wieder diese schöne Reise und versuchen die guten Kontakte nach Syrien zu erhalten oder zu erweitern.



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