Am nächsten Tag gehe ich ins nahe Nationalmuseum und bewundere dort historische Exponate, wie den pompösen Garten um das Museum herum. Nicht weit davon kann ich das Militärmuseum besuchen. Hier wird mir das Nebeneinander von staatlichen Schicksalen, menschlichem Wollen, Blühen und Leiden bewusster.

Auf den Straßen scheint weiterhin unbedingter Lebenswille vorzuherrschen. Das bunte Treiben verleitet fast zwanghaft, sich einem allgemeinen Optimismus anzuschließen.

In Aleppo werde ich von Issa Touma abgeholt und in die Galerie gebracht. Die Stadt Aleppo ist sehr schön. Vom Hotel aus sehe ich direkt auf die herausragende Zitadelle im Stadtmittelpunkt, eine riesige Burg mit mächtigen Außenmauern auf einem Hügel, der von einem breiten Wassergraben umgeben ist.

Auf meine Bitte um Unterstützung meines Interesses, in der Stadt geführt zu werden, bietet sich eine Studentin an. Natalie heißt die sympathische Führerin. Sie ist wie Issa stolz auf ihre Stadt und führt mich im Laufe der Tage an viele interessante Plätze. Ich plane, möglichst viele brauchbare Fotos machen zu können, um damit einige Collagen zusammenstellen zu können.

Die Ausstellung wird in den nächsten Tagen in der aufgelassenen Station einer staatlichen Bahn mühsam von allen Beteiligten aufgebaut. Wir werden aber von einem Besucherstrom belohnt. Hohe Damen und Herren ehren ebenso das internationale kulturelle Treiben, wie einige Intellektuelle, FreundInnen, Studenten und BürgerInnen der Stadt.

Aufsichtspersonen von der Bahn sowie vom Militär schauen aber ebenso verwundert und neugierig in die Bildinhalte des vorgestellten Bilderangebotes hinein.