Im nächsten Jahr bin ich mit Magdalena in Aleppo. Sie ist von Issa Touma zum Internationalen Women's Art Festival eingeladen.
Beim Anflug auf Damascus haben wir von oben durch das Plastikfenster des Flugzeuges gute Sicht auf das weite ebene Gelände. Höhenlinien und Wege bilden elegante Linien um unterschiedlich geformte Felder. Wenig Grünes, das sich von weichen warmen Ocker- und Grautönen der Wüste nur wenig abhebt. Gegen die Stadt Damascus hin werden die Feldformen und ihre Begrenzungen strenger und gerader. Kleine Plantagen und einzelne Gärten deuten die Nähe städtischer Strukturen an.
Bei der Landung in Damascus ist es sehr windig, ich habe wie fast immer bei Landungen im Flugzeug Angst. Wir kommen heil und erleichtert am Boden an.
Beim Aussteigen empfängt uns grelle Sonnen und heißer Wind.
Wir werden von einer freundlichen Botschaftsangestellten abgeholt, das erleichtert uns die Zollabwicklungen. Nach nervöser Gepäcksuche im Flughafengebäude kommen wir hinaus ins Freie. Trockene Hitzepolster drücken auf unsere Körper. Von der österreichischen Botschaftsangestellten, bzw. von einem syrischen Fahrer werden wir sofort mit dem Dienstwagen in die Stadt gefahren. Wir müssen rasch zum Busbahnhof, um ein bestimmtes Fahrzeug nach Aleppo zu erreichen. Der Fahrer fährt drängend durch den dichten Autoverkehr.
Bei der Busstation nach Aleppo besorgt uns der Fahrer die Fahrkarten. Inzwischen bringt Magdalena das Gepäck zum Bus. Der Busfahrer verlangt von ihr freundlich, aber bestimmt Geld, dafür wäre das Gepäck sicherer. Er nimmt das Geld und sagt lachend: Bakschisch.
Wir können in den schon abfahrenden Bus gerade noch einsteigen. In dem abgeriegelten Areal der Busstation stehen viele Busse knapp nebeneinander, einige davon mit laufendem Motor. Das ergibt bei diesen Temperaturen grauenhaften Dieselgestank und Dauerlärm. Von der Sonne aufgeheizter Asphalt, ist von den Bussen ölig und schmierig geworden.
|