Mittwoch, 29.September

Wir wachen erst spät auf und erreichen gerade noch unser Frühstück im Hotel.

Üppiges Frühstücken, um danach aus dem sterilen Hotel wieder auszuziehen. Ich wollte schon ein Jahr vorher in einem anderen Hotel wohnen. Das versuchen wir jetzt. Nach kurzer Suche finden wir ein sehr billiges einfaches syrisches Hotel. Wir rasten hier kurz und haben das Gefühl, jetzt in Syrien angekommen zu sein. Wir sind glücklich.

Magdalena hat einen Termin in der Galerie. Wir gehen dort gemeinsam hin, ich suche mir in der Nähe ein Cafe, um einiges aufzuschreiben.

Im Grand-Station Cafe sitze ich nun und schreibe, schaue und horche.

Arabische Schlager, weich und wellenartig angesungene Harmonien. Liebesjammern, sehnend suchende, drängende Rhythmen, Frauenstimmen, Wollust oder wollende Lusterfüllung, kollektive Täler und Hügel, Leiden schaffende, Erlösung erzwingende Beschwörungen

Zwei schwarz vermummte Frauen setzen sich im Lokal unter einem Fernseh-Monitor an einen Tisch. Digitale Lichtpunkte fallen direkt ins Hirn verdeckten Frauenfleisches.

Später hole ich Magdalena aus der Galerie ab, wir wollen gemeinsam in die Stadt fotografieren gehen.