Montag, 14. 6. 1999
Um 7 Uhr gibt es heute Frühstück, wir werden um 7.30 Uhr abgeholt. Es regnet, das Wetter ist unfreundlich kalt und nebelig. Wir fahren aber trotzdem zur Mauer, die eineinhalb Stunden außerhalb der Stadt liegt. Am Weg dorthin sehen wir viele Radfahrer in bunten Regenschutzmänteln. Später kaufen wir uns auch solche, sie sind aus Plastik, kosten 10 Schillinge und lassen keinen Regen durch, unsere Goretex-Jacken sind nach längerem Regen undicht geworden. Der für Touristen eingerichtete Platz an einer Stelle der Mauer ist bestens für riesige Menschenströme vorbereitet. Da es so kalt und verregnet ist, sind nicht so viele Besucher da. Verkäufer von einigen praktischen und tausend unnötigen Dingen begleiten unseren feuchttraurigen Weg entlang der Mauer. Es regnet, dadurch erlaubt der Nebel keine Weitsicht. Auf allen möglichen Druckwerken, die hier auch angeboten werden, sehen wir, was wir bei schönem Wetter und Fernsicht sehen hätten können. Da der Plan unseres Führers aber für heute den Besuch der Mauer vorgesehen hatte, egal wie das Wetter ist, sind wir jetzt da. Wir fahren aber bald, da wir keine Lust haben, zu verweilen und durch den Regen zu gehen ohne etwas zu sehen, außer arme Verkäufer unter Regenmänteln, die auch nichts verkaufen.
Später kommen wir zu Ming-Gräbern. Tief unter dem Erdboden gehen wir durch unterirdische Gänge, Stiegen und Hallen, es ist feucht und kalt in diesen gigantischen Grabbauten. Ich bin froh, wieder an die taghelle Oberfläche zu kommen.
In der Nähe dieser Prunkbauten gehen wir essen.
Aus der Vielfalt des Angebots habe ich mir aufgeschrieben: gebackene Melanzani, Frühlingsrolle, Knödel, Fisch, Karpfen süßsauer, Blumen zum Essen, Salatgemüse, Ente ...
Abends gibt es vorzügliches Essen in unserem Hotel. Wir werden als Ehrengäste während eines Empfangs höflich verwöhnt.
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